Franz Graener (1898–1918)

Franz Paul Julius Graener, Franz genannt, wurde am 4. Juni 1898 in London geboren. Er war der Sohn des Komponisten Paul Graener und dessen Ehefrau Marie Graener, geborene Hauschildt. Die Familie von Franz Graener war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Franz Graener haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern bleiben sollte. Franz Graener war Gymnasiast, zuletzt in Dresden, als der 18-Jährige am 19. Juli 1916 in das Deutsche Heer eintrat.

Er wurde als Fahnenjunker in der Nachrichtenabteilung als Blinker ausgebildet und war als solcher der Sächsischen Division Fernsprechabteilung 505 zugeteilt. Am 3. Dezember 1916 wurde Franz Graener mit seiner Division bei den Gefechten der Abteilung an der Somme in Frankreich eingesetzt. Zwischen 1916 und 1918 diente der Abiturient als Blinker an verschiedenen Einsatzorten des europäischen Kriegsschauplatzes und erhielt für seinen Einsatz das Eiserne Kreuz Zweiter Klasse verliehen. Im letzten Kriegsjahr, genauer im Februar 1918, war seine Einheit bei Le Mont stationiert.

Am 15. Februar 1918 wurde Franz Graener bei einer Patrouille in den Wäldern von Bois Brûlé bei Trémont am Hals und Torso schwer verwundet. Er wurde in das Feldlazarett 119 bei Vigneulles-Wald verbracht, wo er verarztet wurde, aber nicht mehr gerettet werden konnte. Drei Tage nach seiner Verwundung verstarb der Abiturient im Feldlazarett 119 an den Folgen seiner Verletzungen. Franz Graener wurde 19 Jahre alt. Wenige Tage nach dem Tod wurde der Verstorbene auf dem Militärfriedhof zu Vigneulles-Wald im Grab 207 beigesetzt. Er hinterließ seine Eltern, die die Nachricht seines Todes in ihrer Wohnung in Charlottenburg-Westend erhielten.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Franz Paul Julius Graener, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten des Ersten Weltkriegs, Seite 23035: Graener Franz (London). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5447068 (aufgerufen am 21. Juli 2021).