Paul Goehtz (1867–?)

Paul August Johannes Goehtz wurde am 15. Mai 1867 in Labes (dem heutigen Łobez in Polen) geboren. Er war der Sohn des Kaufmanns August Goehtz und dessen Ehefrau, deren Namen aus den erhaltenen Quellen nicht hervorgeht. Paul besuchte zunächst die Bürgerschule und höhere Knabenschule seiner Vaterstadt und dann das Stadtgymnasium in Stettin, welches er im September 1885 mit dem Zeugnis der Reife (Abitur) verließ.

Nach seinem Schulabschluss begann Paul Goehtz ein Studium der Medizin. Er studierte an der Universität Jena und ab Mai 1887 an der Universität Erlangen. Im September 1887 bestand Paul Goehtz den ersten Abschnitt zur ärztlichen Prüfung (Physikum) in Erlangen. Vom 1. Oktober 1887 bis zum 1. April 1888 absolvierte Paul Goehtz seine halbjährige Militärpflicht mit der Waffe als Einjährig-Freiwilliger beim Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2. Einjährig-Freiwillige waren Wehrpflichtige mit höherem Schulabschluss (Obersekundareife), die nach freiwilliger Meldung einen Wehrdienst in einem Truppenteil ihrer Wahl als Präsenzdienst ableisteten. Nach Abschluss der Grundausbildung konnten sie Offizier der Reserve werden.

Nach seiner Dienstpflicht ging Paul Goehtz im Sommer 1888 an die Universität Greifswald, wo er am 5. März 1890 das Examen rigorosum bestand. Während seiner Studienzeit hatte sich Paul Goehtz auf dem Gebiet der Schilddrüsenkarzinome vertieft. Im März 1890 legte er der Königlichen Universität zu Greifswald seine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe vor. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete „Ein Fall von Struma maligna aus der hiesigen chirurgischen Klinik“ (Greifswald 1890). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Dr. Paul Goehtz in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, an welchem Ort und in welchem Jahr der Mediziner verstarb und wo er bestattet wurde.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Paul Goehtz: Ein Fall von Struma maligna aus der hiesigen chirurgischen Klinik, Greifswald 1890; Adressbücher; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Übersicht der mit dem Zeugnis der Reife entlassenen Schüler, in: XVII. Programm des Stadtgymnasiums zu Stettin. Ostern 1886.