Friedrich Gleichmann (1893–1918)
Otto Friedrich Gleichmann, Friedrich genannt, wurde am 13. September 1893 in Bautzen geboren. Er war der Sohn des Zigarrenmachers Hermann Gleichmann und dessen Ehefrau Auguste Gleichmann, geborene Pohle. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Otto Friedrich Gleichmann in Bautzen haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern bleiben sollte. Nach seinem Schulabschluss begann Friedrich eine Tischlerlehre und war nach dem Abschluss als Tischler tätig. Er heiratete in den 1910er-Jahren seine Verlobte Helene Piwonka und nahm sich mit ihr eine Wohnung in Dresden.
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Friedrich Gleichmann am 13. März 1915 als Frontsoldat einberufen oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Friedrich Gleichmann war als Soldat beim Train-Ersatzabteilung 12 Dresden und beim Sächsischen Train-Feldrekruten-Depot 2 eingesetzt; kam also bei Logistiktruppen des militärischen Transportwesens zum Einsatz. Ab September 1915 war er an der Ostfront in Gefechte in Polen verwickelt und im Juni 1917 an der Westfront in der Champagne. Während seiner Dienstzeit kam Friedrich Gleichmann nach einer Erkrankung in das Kriegslazarett Leskovac in Serbien, wo er sich erholte und dann erneut an der Front eingesetzt wurde.
Im letzten Kriegsjahr erkrankte der Tischler in Frankreich erneut schwer. Er wurde im Feldlazarett 115 in der Nähe des französischen Sedan behandelt, verstarb aber am 30. Oktober 1918 infolge einer Grippe und Lungenentzündung. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Friedrich Gleichmann wurde 25 Jahre alt. Am 2. November 1918 wurde der Dresdner auf dem militärischen Friedhof Sedan-Torcy im Grab 1467 bestattet – neun Tage vor dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918. Friedrich Gleichmann hinterließ seine Gattin Helene in Döhlen bei Dresden sowie seine Eltern Hermann und Auguste, die in Bautzen lebten.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Otto Friedrich Gleichmann, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.