Karl Germer (1886–1916)
Karl Gustav Germer wurde am 14. November 1886 in Schkeuditz bei Merseburg im nördlichen Sachsen geboren. Schkeuditz liegt an der Weißen Elster zwischen Leipzig und Halle in der Leipziger Tieflandsbucht. Karl Germer war der Sohn des Blankenburger Malzfabrikdirektors Karl Germer und dessen Ehefrau Louise Germer, geborene Unger. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Germer haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss besuchte Karl Germer eine Ingenieurschule und war als Ingenieur in Dresden tätig. Zuletzt lebte er in einer Wohnung an der Adresse Ostbahnstraße 18 in der Dresdner Seevorstadt (heute überbaut). Karl Germer sollte ledig bleiben.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges (1914–1918) meldete er sich freiwillig oder wurde rekrutiert und als Flieger mit dem Dienstrad Leutnant der Reserve der Flieger-Abteilung 266 (Spandau) zugewiesen. Die Formation, die im Oktober 1916 aus der Flieger-Bataillon Nr. 3 (Darmstadt) aufgestellt worden war, wurde bis Kriegsende an verschiedenen europäischen Kriegsschauplätzen an der Westfront eingesetzt. Neben Karl Germer gehörten der Abteilung unter anderem Georg Fries (1887–1918), Dr. Fritz Frisch (1887–1918), Otto Hertel (1880 –1918), Wilhelm Mondschein (1887–1918), Roland Müller (1890–1917), Gerhard Richter, Ernst Schultz (1892 –1918), Otto Freiherr von Türckheim zu Altdorf (1893–1917) und Valentin Wlodarczak an. Karl Germer ist am 17. November 1916 im Luftkampf über der französischen Gemeinde Liancourt im Norden Frankreichs unweit der belgischen Grenze gefallen. Er ist 30 Jahre alt geworden. Es ist nicht klar, wo Karl Germer bestattet worden ist. Er hinterließ seine Mutter Louise, die zu diesem Zeitpunkt in Blankenburg lebte.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Gustav Germer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976. Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 16534: Germer Karl (Schkeuditz, Merseburg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5191805 (aufgerufen am 21. Juli 2021).