Karl Albert (1875–?)

Karl Albert wurde am 24. November 1875 in Metz geboren. Die an der Mosel gelegene Stadt gehörte nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 zum Deutschen Reich und war Verwaltungssitz des neu geschaffenen Bezirks Lothringen. Karl Albert war der Sohn des kaiserlichen Postoberpackers Ludwig Albert und dessen Ehefrau Elise Albert. Es ist nicht bekannt, ob Karl im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder ob er das einzige Kind des Ehepaares bleiben sollte. Karl Albert besuchte die Gymnasien in München, Kitzingen und Würzburg. 1895 erhielt er am Gymnasium in Würzburg das Zeugnis der Reife (Abitur).

Nach seinem Schulabschluss begann Karl Albert ein Studium der Philologie und Geschichte. Er studierte acht Semester an den Universitäten in Würzburg und München und besuchte unter anderem die philologisch-historischen Vorlesungen der Professoren Brenner, Furtwängler, Grasberger, Henner, Külpe, Lipps, von Schanz, Sittl, Stölzle, Unger und Wegele. 1898 genügte er dem ersten und 1899 dem zweiten Abschnitt der Prüfung für das Lehramt der klassischen Philologie. Auf die praktische Seite des Lehramts bereitete sich Karl Albert durch einjährigen Besuch des zu dieser Zeit am alten Gymnasium in Würzburg (heutiges Wirsberg-Gymnasium) alljährlich abgehaltenen pädagogisch-didaktischen Kurses.

Nach seiner Berufung ins Lehramt nahm Karl Albert, auf ministerialen Erlass vom 9. August 1900 hin, seine Lehrtätigkeit als Altphilologe am humanistischen Gymnasium in Aschaffenburg auf. 1902 legte der Gymnasialassistent seine Inaugural-Dissertation der philosophischen Fakultät der Königlich-Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg vor. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete: „Strabo als Quelle des Flavius Josephus“ (Aschaffenburg 1902). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Altphilologen in der Kaiserzeit und der Zeit der Weimarer Republik geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, in welchem Jahr und an welchem Ort Dr. Karl Albert verstarb, und wo er bestattet worden ist.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Karl Albert: Strabo als Quelle des Flavius Josephus, Aschaffenburg 1902; Adressbücher; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.