Erich Wagner (1891–?)
Erich Wagner wurde am 31. Dezember 1891 in der thüringischen Kleinstadt Neustadt an der Orla geboren. Die Stadt hatte um die Jahrhundertwende etwa 6000 Einwohner. Nördlich von Neustadt an der Orla erstreckt sich das so genannte Thüringer Holzland. Erich war der Sohn des Buchdruckereibesitzers Erich Wagner und von dessen Ehefrau Lina Wagner, geborene Fritzsche. Es ist unbekannt, ob Erich Wagner noch Geschwister hatte. Erich Wagner besuchte die Oberrealschule zu Weißenfels a. S. Nach seinem Schulabschluss begann Erich Wagner ein Jurastudium und studierte an den rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten in Leipzig, der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Königliche Universität Greifswald. Im Juni 1914 bestand Erich Wagner am Oberlandesgericht Stettin das Referendarexamen und einen Monat später im Juli 1914 vor der hohen juristischen Fakultät der Universität Greifswald das Examen rigorosum.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich Erich Wagner zum Kriegsdienst, war über den gesamten Zeitraum des Krieges von 1914 bis 1918 als Soldat im Feld und wurde an verschiedenen Kriegsschauplätzen in Europa eingesetzt. Nach Kriegsende kehrte er in seine Heimat zurück und war seit Frühjahr 1919 im Sachsen-Weimarischen Vorbereitungsdienste. 1920 war er Referendar am Landgericht Weimar. Im selben Jahr promovierte Erich Wagner unter dem Doktorvater Professor Dr. Hubrich an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald. Der Titel seiner Inaugural-Dissertation lautete „Begriff und Wesen der Exterritorrialität“ (Weida i. Th. 1920). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Juristen zur Zeit der Weimarer Republik und danach geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, in welchem Jahr und wo Dr. Erich Wagner verstarb.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Erich Wagner: Begriff und Wesen der Exterritorrialität, Weida i. Th. 1920; Adressbücher. Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.